Produkt- und Markenpiraterie kostet die deutsche Volkswirtschaft jährlich mehr als 54 Milliarden Euro und rund eine halbe Million potenzielle Arbeitsplätze. Das ist das Fazit einer neu veröffentlichten Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), die auf Befragungen von Industrie, unternehmensnahen Dienstleistungen und dem Baugewerbe basiert. Demnach waren in den letzten fünf Jahren zehn Prozent aller Unternehmen in Deutschland von Schutzrechtsverletzungen betroffen.
Besonders häufig werden offenbar Unternehmen aus der Industrie geschädigt; gerade im Maschinenbau gab fast jede dritte Firma an, Opfer von Produkt- und Markenpiraterie zu sein. Weitere Faktoren sind hierbei die Größe und Innovationskraft der Unternehmen: Laut Studie liegt die Betroffenheitsrate bei Firmen ab 250 Mitarbeitern rund dreimal höher als bei Betrieben mit weniger als 19 Beschäftigten. Auch sind Innovatoren insgesamt etwa dreimal so oft betroffen wie Nicht-Innovatoren – in puncto Markenrechtsverletzungen sogar sechsmal so oft. Zudem steigt die Wahrscheinlichkeit, durch Schutzrechtsverletzungen geschädigt zu werden, auch mit dem Grad der Internationalisierung.